1. Ist eine Bekämpfung überhaupt sinnvoll ?

Wenn der Buchsbaumzünsler sich in ein Gebiet ausgebreitet hat, dann ist davon auszugehen, dass unbehandelte Buchsbäume immer wieder befallen werden. In Deutschland können in einem Jahr bis zu drei Generationen Buchsbaumfalter entstehen. Daher muss man sich entscheiden entweder (1) die Buchsbäume zu entfernen und durch alternative Pflanzen zu ersetzen, oder (2) sich auf die regelmässige Behandlung der Buchsbäume einstellen, entweder prophylaktisch, oder nach Sichtung der ersten Schäden (diese können aber erheblich sein, bevor sie auffallen) oder Falter (z.B. durch Fang in Pheromonfallen). Wer den Buchsbaumzünsler bekämpfen möchte, sollte sich vorher über  Aufwand und Kosten informieren. Zudem sind fast alle effektiven Mittel giftig für andere Insekten und auch weitere Tiere und daher nicht sonderlich umweltverträglich.

In den meisten Fällen ist eine alternative Bepflanzung auf lange Dauer gesehen die bessere Wahl.

2. Chemische Bekämpfung

Es gibt mehrere chemische Mittel, die effektiv zur Bekämpfung des Buchsbaumzünslers sind. Hierzu gehören z.B. Substral Celaflor Schädlingsfrei Careo (Wirkstoff: Acetamiprid) oder auch Bayer Calypso (Wirkstoff: Thiacloprid). Diese müssen oft mehrfach im Jahr auf die Pflanzen gesprüht werden und werden von den Raupen beim Verzehr von Pflanzenteilen aufgenommen. Die obengenannten Wirkstoffe verbreiten sich systemisch durch die Pflanze und schützen daher auch Stellen, die nicht direkt bespritzt wurden.

3. "Biologische" Bekämpfung

Die Raupen des Buchsbaumzünslers lassen sich durch die Behandlung der Bäume mit Bacillus thuringiensis Sporen töten (z.B. Neudorf Xentari Raupenfrei). Diese werden in einer wässerigen Lösung auf die Bäume gesprüht. Die Sporen werden bei der Nahrungsaufnahme von der Raupe aufgenommen und führen zu Appetitverlust und später zum Tod der Raupen. Die Sporen werden mit der Zeit vom Regen abgewaschen, überleben aber lange im Boden und können auch für andere Insekten schädlich sein.

Compo Buchsbaumzünsler K.O. ist ein aus Neenbaum gewonnener Extrakt (genannt Azadirachtin), der auch zu Appetitverlust und Tod der Raupen führen kann.

Pheromonfallen können eingesetzt werden, um die männlichen Falter anzulocken und zu töten. Diese dienen aber vor allem dazu die Präsenz der Falter zu erkennen (obwohl die Zahl der zur Befruchtung verfügbaren männlichen Falter natürlich etwas reduziert wird) und erlauben es, die Behandlung mit anderen Mitteln zur richtigen Zeit anzusetzen.

4. Weitere Arten der Bekämpfung

Kleinere Buchsbäume, die in der Sonne stehen, können für 1-2 Stunden mit dunklen Folien abgedeckt werden, um Raupen durch Hitzeeinwirkung abzutöten. Allerdings ist das Risiko vorhanden, auch Schäden an den Bäumen zu verursachen. Mit Netzen können die weiblichen Tiere von der Eiablage auf dem Buchsbaum abgehalten werden, allerdings müssten die Bäume dann ca. drei mal im Jahr für einen Monat abgedeckt werden. Ein Befall kann auch reduziert werden, wenn der Baum mit hohem Druck abgespritzt wird, allerdings ist eine komplette Entfernung der Raupen hierdurch kaum erreichbar. Stark befallene Bereiche können abgeschnitten werden. Bei der Entsorgung von befallenem Baummaterial sind vorhandene Regelungen der Abfallwirtschaftsbetriebe zu beachten.